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Sonderheft Firmengeschichten

Vorwort zum Heft

„Historische Industrie- und Gewerbeschau Geretsried 2020"


28.09.2020


Der totale Zusammenbruch Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg gab wohl kaum Anlass zur Hoffnung auf eine baldige Erholung der Wirtschaft. Wichtige Teile der Infrastruktur und ein erheblicher Teil der Industriebetriebe waren durch Kriegseinwirkung in Mitleidenschaft gezogen, ganz zu schweigen von immensen Zerstörungen an Wohn- und Geschäftsgebäuden in den Städten.


In dieser Situation hatte das Land zusätzlich viele Millionen Flüchtlinge und Heimatvertriebene, ehemals sogenannte Volksdeutsche, aus zahlreichen osteuropäischen Ländern aufzunehmen. Eine schier unlösbare Aufgabe. Und dennoch blieb das offenbar von einigen Siegermächten erwartete Chaos aus.


Die neu hinzu gekommenen Menschen nahmen die Herausforderung an und krempelten im wahrsten Sinne des Wortes die Ärmel hoch. Dank ihres technisches Wissens, ihrer Energie, ihrer Ausdauer und Flexibilität trugen sie in wenigen Jahren ganz entscheidend zu Wiederaufbau und wachsendem Wohlstand des Lands bei – Stichwort Wirtschaftswunder.


Eine herausragende Stellung nahmen dabei Ortschaften ein, die sich in einem kaum für möglich gehaltenen Tempo zu blühenden Industriestandorten entwickelten. Allein für Bayern sind in diesem Zusammenhang die heutigen Städte Neugablonz, Neutraubling, Traunreuth, Waldkraiburg und Geretsried zu nennen.


Dem Arbeitskreis Historisches Geretsried (AHG) war es ein besonderes Anliegen, anlässlich des Doppeljubiläums seiner Heimatstadt „70 Jahre Gemeindegründung/ 50 Jahre Stadterhebung“ an die hier geleistete Arbeit zu erinnern. Damit setzt er die mit dem Geretsrieder Heft „Industriepioniere in Geretsried“ begonnenen Bemühungen, ein dauerhaftes Andenken an die beispielhafte Entwicklung unserer Stadt zu bewahren, fort. Mögen sich künftige Generationen an die Leistung erinnern, die von ihren Vorfahren unter schwierigsten Umständen vollbracht wurden und sich in Notsituationen ein Beispiel daran nehmen!


 


Geretsried, im Dezember 2020


Werner Sebb


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